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Schattenbilder 1985-89
Schattenbilder 1987 in Soest und Brühl
Prof. Bodo Boden, Theorie und Praxis. Zu Drefkes geistigen und handwerklichen Methoden
„Es ist die Kostbarkeit, so nehme ich an, und nicht die Kunst, die dir gefällt“, sagte im 14.Jahrhundert Francesco Petrarca im Traktat „De remediis utriusque fortunae“,. Mag das Wort „Kostbarkeit“ auch für Spekulanten hier Gültigkeit haben, ich sehe „Kostbarkeit“ bei den Arbeiten von Ekkehard Drefke in einem anderen Sinne. In der uns umgebenden Signalwelt der Medien gelingt es Drefke, eine eigene Bildsprache durch die Form seiner Aquarelle und Leinwandbilder zu finden. Mit dieser Technik vereint der Künstler zwei Geschehen, entwickelt sie gleichzeitig auf einer Plattform und bietet zwei Ereignisse von unterschiedlicher Entstehung. Ähnlich wie Texte von G. Benn, der in seiner Lyrik Wortmaterial verschiedenster Sprachbereiche mischt und kreuzt: Slang-Ausdrücke, Rotwelsch und Argots, auch stellt er antikes Sprachgut und Schlagertexte gegenüber, wobei die scheinbar konträren Materialien mit banalsten und edelsten Versatzstücken montiert werden.
Hier weise ich auch hin auf den französischen Anthropologen und Soziologen Claude Lèvi–Strauss und sein Werk „La pensée sauvage“ oder seinen „Mythologiques“, dort sind weitere Parallelen zu finden.
Bilder in verschiedenen Ebenen oder solche, in denen jeweils getrennt eine Seite der zwei Aspekte vorkommen, wie in „Amazone" [s.o.] und in „Sintflutartige Landschaft“; Bilder ganz unterschiedlicher Wirklichkeitsaspekte, sie erläutern die verschiedenen Bildgeschehen: einmal ist da eine frühlingshafte Aufbruch-Stimmung, daneben die Destruktion – ähnlich bei den Bildern „Markt, freskoartig“ und „Atlantis“.
(Auszug aus dem Katalog „Arbeiten aus den Jahren 1985-1988“ vgl. RBA, Material, Titel 2)