Scène Noire
Am Freitag, dem 19. Februar 2010 fand im ArtForum Wesseling für alle Film- und Kunstinteressierten ein Kulturgespräch über die Irritationskunst des Filmemachers David Lynch statt. Unter dem Motto “Öffne die Augen” des Kunstprojekts SCÈNE NOIRE wurden von Peter Dörp (zum Film) und von Ekkehard Drefke (zur Kunst) Lesespuren und Lesezeichen u.a. zu Irritationen in Lynchbildern und -filmen angeboten, in denen dieser dem Betrachter “das Sehen” zu verweigern scheint
Die Ausstellung dazu umfasste drei Aspekte des Film-Noir:
• Bilder zum historischen Hintergrund des Film Noir in Bildern der
Nouvelles Vague / Frankreich
• Bilder zu Kafka-Sätzen in Analogie zu David Lynchs Kafka-Wahlver-
wandtschaft
• Bilder zu David Lynch-Filmen
Zu Noir-Bildern in Nouvelles-Vague-Filmen
Die französischen Farb-Filme als Nachfolge-Genre zum amerikanischen schwarz-weißen „film noir“ von 1940-1950 stehen Pate als Motivgeber und Ausgangspunkt für das Projekt “Scène Noire”. Diese Filme wurden von 1969 bis 2005 im Kino gezeigt und können in der Mediothek der Süddeutschen Zeitung bezogen werden. Die Action-Filme, in denen immer durch crime und menschliches Versagen ein negativer Ausgang entsteht, haben neben dieser thrillartigen Handlungsstruktur viele wiederkehrende Motive und Stilelemente gemeinsam: u.a. die Femme fatale, Spiegel, Gitter, Treppen, Raumfluchten und Telefone. Diese und die Stimmung dieser Filme stehen in den ausgestellten Arbeiten im Mittelpunkt. Das Motiv Femme Fatale dominiert dabei.
Eine Dreier-Serie mit den Bild-Themen „La Vie“, „La Mort“ und „L’Amour“ korrespondiert mit dem Titelsong der Blog-Filme von Peter Dörp in www.hitchpod.de nach dem Refrain im Chanson “Scène Noire” von Pascal Auberson.
Zu den David-Lynch-Bildern
Von den drei hauptsächlich – auch als Trilogie – behandelten Filmen „Lost Highway“, „Mulholland Drive“ und „Inland Empire“ hat mich besonders „Lost Highway“ angeregt zu einem Triptychon (s.o.), das in vereinfachter Form die Dreiteiligkeit des Films veranschaulicht. Als wesentliche Aspekte der Zusammenhänge von den Mordszenen, die den Identitätswechsel von Fred zu Pete und von Renee und Alice mit auslösen, sind die beiden Flügel der dreiteiligen Arbeit angelegt – im Zusammenhang mit dem Anfangsteil des Films der linke und zur End-Phase der rechte Flügel. Die Liebesbeziehung von Pete zu Alice steht dabei im Mittelpunkt des Triptychons.
In einem eigenen Blogfilm wird die Auswahl des Bildmaterials aus dem Film und, was mich zu der jeweiligen Komposition in den drei Teilen angeregt hat, vorgestellt mit einem kleinen Film, der z. Zt. nicht aufrufbar ist. Der KV Wesseling hat eine
Fotogalerie der Veranstaltung in seinem Internetauftitt veröffentlicht.