Die Capriccios, die über einen Zeitraum von 10 Jahren die Improvisations- und Erfindungsbühne waren, sind nach der bekannten Gestaltungsrichtung, wie sie noch Goya grafisch vertreten hat, benannt.
Bei einer der Ausstellungen, in denen diese Arbeiten im Mittelpunkt standen, in der Ausstellung im Restaurant Mühlenhof / Brühl 1996 charakterisierte Hartmut Redmer die Arbeitsweise der speziellen „Fließaquarelle“ aus dieser Serie (typisch dafür z.B.: 14. Achill – 21. Adoranten – 26. Märchenartig – 28. Karusselartig – 29. Fabelartig – 30. Figurschatten – 31. Don Quijote):
Das Verfahren der „Fließquarelle“ von Drefke erinnert in mancher Hinsicht an die von vielen Literaturkennern beschriebenen Techniken im Werk von Marcel Proust. So wie in „A la recherche du temps perdu“ der Keks in den
Tee versenkt wird und der Geschmack des Kekses die Erinnerung der Jugendzeit des Protagonisten heraufbeschwört, taucht der Künstler Drefke den Pinsel in die Lachen des sich über das Papier verbreitenden Wassers, wartet ab, bis sich die Farbpigmente verdichten, abtrocknen oder auflösen oder die verschütteten farbigen Wassermassen Formen entwickeln. Irgendwann treffen diese sich ständig verändernden neuen Formenwelten auf die bereits vorher fixierten oder tief im Kulturgeschichtlichen verankerten subjektiven Erfahrungen des Künstlers und er beginnt phantasievoll aus der eigenen Vergangenheit zu schöpfen. Er ergänzt die sich vor ihm aufschließenden Welten durch seine eigene Welt, d.h. verbindet, er liest zusammen, was ihm seine biografischen Erfahrungen und Sinne offenbaren. Aus dieser Verbindung von sich offenbarenden „Fließ-Welten“ und Empirie entsteht die Kunst Drefkes.